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„Sturmvogel“ spürt mit 90 den Aufwind

Radsportclub Leithe 1927 holt Schwung nach vielen Höhen und Tiefen. Blickpunkt soll vor allem auf verstärkter Breitensport-Aktivität liegen.

Seltene Vögel müssen sie sein, das wissen sie. Spätestens wenn die Frage kommt: „Euch gibt’s noch?“ Es gibt sie noch, der 90. Geburtstag ist kein „Diner for one“ geworden, gut 50 Aktive zählt der Radsportverein „Sturmvogel“ Leithe 1927 immer noch. Oder wieder. Gerade rechtzeitig kam die Verstärkung.

Nach gut einem Vierteljahr „Beschnuppern“ stießen zehn Radsportbegeisterte dazu, bei der vorgezogenen Jahreshauptversammlung rückten einige Neue gleich in den Vorstand, und das gern gesehen. Denn „der Verein wäre eigentlich schon weg gewesen, das ist unsere große Chance“, räumt Vorsitzender Andreas Poll nachdenklich ein, „ja, die Kurve zu kriegen“.

Radfahren hält fit, hält jung, wie etwa Reiner Liebert mit seinen 77 beweist. Der gebürtige Sachse, „bekennender Bayer“, kam sportbedingt nach Wattenscheid und holte sage und schreibe 135 Siege auf der Straße. Und neun bei Deutschen Meisterschaften auf der Eis-Schnell-Laufbahn, auf Kufen, nebenbei. Per Rad startete er auch in Australien, Südafrika, den USA und Mexico (sechs Siege bei der Rundtour). Aber keinen Verein hält das allein in Schwung.

Mit eher jungen Leuten sollen die breitensportlichen Aktivitäten und die Außendarstellung verstärkt werden. Sie fahren mit einem gemeinsamen Ziel, eben dem Radfahren. Tempo und Streckenlänge stehen gar nicht einmal im Vordergrund, „dann geht’s eben langsamer, oder in zwei Gruppen“, ermuntert Poll die Neugierigen, die nicht im Verein fahren, „Vorschriften haben wir da nicht“.

„So ‘76, ‘77“, erinnert sich Erika Stahl (75), schon „ewig“ Kassiererin im RSV, da musste schon einmal getrommelt werden, um Mitglieder zu gewinnen. „Wir haben Karten geschrieben und einfach alle angesprochen, die mit krummen Lenkern unterwegs waren.“ Familienstreitigkeiten wurden damals mit den Verein genommen, die Räder liefen nicht mehr rund.

Immerhin haben die Leither Sturmvögel zu der Zeit noch eigene Rennen ausgerichtet, weiß sie mit leuchten Augen zu erzählen. „Mit der DAB-Brauerei, Start und Ziel war am Ehrenmal, rund über Zollstraße und den Hellweg nach Eppendorf, damals unterstützt von Bezirksvorsteher Thiemann.“ „1998 war dann das letzte Rennen“, sinniert sie, „nochmal vom Ehrenmal und über die Propst-Hellmich-Promenade.“

Inzwischen sind nicht nur die Auflagen der Genehmigungsbehörden längst anders geworden, und beim Radsport haben sich auch nicht nur die Materialien geändert. „Es reicht nicht mehr, wenn Du 9 000 Kilometer fährst, jetzt sind’s eher 20 000 im Jahr,“ meint Andreas Poll.

Offenes Training, neue Trikots

Ein offenes Training mit Begleitung hat der RSV Sturmvogel jetzt schon eingerichtet. Interessierte aller Altersklasse können sich dazu jeweils sonntags um 11 Uhr zum Start bei „Zweirad Napieralla“ am Wattenscheider Hellweg in Höntrop einfinden.
Aber auch von Fernzielen – nicht nur geografisch – wird bei den Sturmvögeln geträumt. Etwa von einer eigenen Jugendabteilung, einer neuen Internet-Präsenz oder neuen Trikots mit neuen Logos. Und davon, ein eigenes Rennen auszurichten.

Text: © Uli Kolmann | Veröffentlicht am 6.12.2017 in der WAZ

Zitat Udo BöltsZitat Hugo Camps
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